Unsere Geschichte


Im  Jahre  1919  gründete  sich  die  Unitas  Cheruskia  als  dritte  katholische  Studentenkorporation  in Gießen. Die Gründung erfolgte, nachdem sich kurz nach dem I. Weltkrieg  fünf junge Studenten zu einem Unitas-Kränzchen zusammengeschlossen hatten. Die Worte des ersten Seniors Wilhelm Groß v/o  Möp  im  Gründungskonvent  des  Kränzchen  am  24.  Januar  1919  waren:  „Unitas-Kränzchen Gießen besteht, es lebe! Über seine Existenz und Existenzberechtigung besteht kein Zweifel, doch wir  müssen  teilen,  um  fortzubestehen,  zu  wachsen  und  ein  Verein  zu  werden.“  Das  Kränzchen bestand  in  seiner  Anfangszeit  aus  den  BbrBbr.  Wilhelm  Groß,  Joseph  Görg,  Wilhelm  Imhäuser, Wilhelm  Spieß  und  Ewald  Stangier.  Mit  fünf  weiteren  Bundesbrüdern  stieß  kurz  darauf  der Rechtsanwalt  Dr.  Fritz  Nees  zum  Kränzchen  dazu,  der  später  auch  die  Unitas  in  Mainz mitbegründete. Er dichtete in der folgenden Zeit  unsere Farbenstrophe. Die  Gründung  der Unitas Cheruskia wurde am 25.  Mai  1919 publiziert; der AHV wurde am 6. Juli von unserem ersten Alten Herren Joseph Görg gegründet. Am 12. Juni 1919 wurden die Farben blau-weiß-gold angenommen, nachdem  zu  Beginn  die  Farben  weiß-blau-gold  gewählt  worden  waren.  Die  Aufnahme  in  den Verband erfolgte 1920 auf der 58. GV in Göttingen.
Die  Unitas Cheruskia  konnte  sich  in  den  folgenden Jahren  in  der  hessischen  Diaspora  behaupten. Getragen  wurde  sie  vor  allem  von  begeisterungsfähigen  katholischen  Studenten,  unterstützt  von einigen  tatkräftigen  Alten  Herren  und in  engem Kontakt  zu  den  Schwestervereinen  in  Darmstadt, Frankfurt  und  Mainz.  Zu  den  Stützen  der  ersten  Jahre  zählten  vor  allem  die  BbrBbr.  Dr.  Alfons Muntowski, Prof. Dr. Valentin Horn und Josef Jacobi. Besonders zu erwähnen ist die Berufung von Prof. Dr. Dr. Theodor Steinbüchel 1926 auf den Lehrstuhl für Philosophie in Gießen. Er gilt heute als einer der großen katholischen Philosophen des 20. Jahrhunderts, und wurde 1928 Ehrenphilister der Unitas Cheruskia und auf der GV 1929 Ehrenmitglied des Unitas-Verbandes. Die Cheruskia stach in der  damaligen  Zeit  besonders  durch  ihr  hohes  Engagement  im  AStA  und  im  Interkorporativen Konvent heraus. Zu Beginn der 30er Jahre wurde die Unitas Cheruskia vor allem von den BbrBbr. Pfr. Paul  Wehner  (rez.  1928),  Dr.  Paul  Kremer,  Dr.  Johann  Hummel  (beide  rez.1930),  Dr.  Hans Montabauer, Dr. Heinrich Ringleb, Karl Krentzer, Wolfgang Scholz (alle rez. 1931), Dr. Hans von den Driesch  und  Dr.  Karl  Josef  Petri  (beide  rez.  1932)  sowie  Dr.  Heinz  Vossmann  getragen.  Die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 hatte für den Verein einschneidende Folgen. Schon bald  war  kein  Korporationsleben  mehr  möglich.  Neue  Füxe  waren  wegen  latenten  NS-Droh-  und Zwangsmaßnahmen  nicht  mehr  zu  keilen;  die  älteren  Aktiven mussten  Arbeitsdienst  oder  andere Pflichtdienste  leisten.  Am  10.  März  wurde  der  Verein    in  „Christlicher  Studentenverein  Unitas Cheruskia“ umbenannt.  Am 26. Juni 1938  wurde  die  Unitas  Cheruskia  unter  dem  Druck  des  NS- Regimes  aufgelöst,  nachdem  auf  dem  letzten  Konvent  am  12.  Mai  1938  einstimmig  beschlossen worden war, sich nicht dem Nationalsozialistischen Studentenbund anzuschließen. In den folgenden Jahren  traf man  sich  im  Verborgenen  zu  Stammtischen  im  Haus  des  AHV-Vorsitzenden  Dr.  Alfons Muntowski;  ab  1940  zweimal  jährlich  im  Refektorium  (Speisesaal)  des  St.  Josefs  Krankenhaus, dessen  Hausgeistlicher  Bbr.  Prof.  Dr.  Dr.  Theodor  Steinbüchel  war.  Dadurch  geriet  der  Verein allerdings wieder ins Visier des NS-Staates. Hausdurchsuchungen bei vielen Bundesbrüdern waren die Folge, weswegen die Archivdaten vernichtet wurden. Nur unsere Gründungfahne ist aus dieser Zeit erhalten geblieben, die in einer Kiste auf einem Heuboden  im Sauerland versteckt wurde.

Der  Zweite  Weltkrieg  selbst  brachte  Gießen  schwere  Zerstörungen;  eröffnete  aber  auch  neue Perspektiven.  Bereits  am  16.  Juni  1945  trafen  sich  die  in  Gießen  verbliebenen  Bundesbrüder  im Pfarrhaus von St. Bonifatius wieder zu einer „feierlichen Morgensitzung“. Im Mai 1948 gründete sich erneut  ein  Unitas-Kränzchen  in  Gießen,  aus  dem  sich  am  22.  Februar  1949  die  Unitas  Cheruskia wiederbegründete.  Prägend  in  dieser  Zeit  waren  die  BbrBbr.  Dr.  Hans-Hermann  Lippold,  Walter Dirting, Heinz Pötz, Dr. Georg Roche, Dr. Gerhard Schröter und Prof. Dr. Hermann Hinrichs. Die 50er- Jahre  wurden  zur  Blütezeit  der  Cheruskia.  Unter  Albrecht  Bock,  Hermann  Pranger,  Dr.  Gerhard Wehrenberg, Dr. Paul Grothe, Dr. Kurt Kleinschnitz und Dr. Günther Fischerworring (alle rez. 1950), den  BbrBbr.  Dr.  Hubert  Baggelmann,  Wilhelm  Droste,  Dr.  Johannes  Kettmann,  Dr.  Karl-  Heinrich
Niesmann und Josef Pohl (alle rez. 1951), Dr. Heinz Plettscher (rez. 1952), Prof.Dr. Knut Frese, Dr. Heinz Gass, Dr. Josef Hackmann, Dr. Heinrich Möllemann und Eugen Erbs (alle rez. 1953), Dr. Franz- Josef Eggert (rez. 1954), den BbrBbr. Dr. Adolf Föhrenbacher, Dr, Heinrich Wolpoth und Hans-Jürgen Klehr  (beide  rez.  1955)  und  den  BbrBbr.  Dr.  Franz-Josef  Franken,  Dr.  Bernard  Weinmann  und  Dr. Franz  Kutny  (alle  rez.  1957)  entwickelte  sich  auf  der  Grundlage  erlebter  Gemeinschaft  und gegenseitigem  Verständnis  eine  dauerhafte  menschliche  Verbundenheit.  Insbesondere  war  das gastliche Haus des AH Dr. Hans Wilhelmi ein beliebter Anlaufpunkt für junge Unitarier. Verdienstvoll war auch das Wirken unseres lb. AH  Hochschulpfarrer Dr. Hermann Gantenberg, der von 1959 bis 1969 als katholischer Hochschulpfarrer in Gießen weilte. Er brachte vielen katholischen Studenten die Prinzipien der Unitas nahe und bot ihnen im Studentenwohnheim der KHG (unser heutiges Haus) eine Heimstätte.

Bald nach seiner Pensionierung wurde dieses Haus auf Initiative der BbrBbr. Prof. Horn, Dr. Wilhelmi und Eugen Erbs von dem neu gegründeten  Studentenheimverein Unitas-Gießen e.V. vom Bistum Mainz  gepachtet  und  ist  bis  heute  unser  Unitas-Haus.  Besonders  erwähnt  werden  muss  StD  a.D. Eugen  Erbs,  der  maßgeblich  am  Aufbau  der  Unitas  Cheruskia  sowie  an  der  Gestaltung  und Verbreitung  des  unitarischen  Gedankens  beteiligt  war.  Stand  in  den  50er-Jahren  häufig  die Hochschulpolitik  im  Mittelpunkt  vieler  Diskussionen,  bestimmte  in  den  60er-Jahren  die  soziale Komponente das Vereinsleben. Beides Ausdruck des allgemeinen Interesses an der Entwicklung der gesamten  Studentenschaft.  In  den  Zeiten  der  Studentenunruhen  konnte  sich  die  Gießener  Unitas deshalb trotz vieler Diskussionen behaupten. Auch in diesen Zeiten fanden Studenten ihren Weg in die  Aktivitas.  Zu  nennen  sind  die  BbrBbr.  Jürgen  Ernst  und  Dr.  Peter  Daub  (beide  rez.  1960),  die BbrBbr.  Jürgen  Ernst,  Manfred  Pachl  und  Dr.  Dietmar  Greiner  (beide  rez.  1961),  Bbr.  Manfred Maixner  (rez.  1962),  Bbr.  Dr.  Benno  Grotens  (rez.  1963),  Bbr.  Dr.  Herbert  Stieger  (rez.  1964),  die BbrBbr. Alfons Bromm und Dr. Hanke Frackenpohl (beide rez. 1966), die BbrBbr. Dr. Egbert Gehle und  Dr.  Werner  Herold  (beide  rez.  1967)  sowie  Bbr.  Dr.  Clemes  Kahlmeyer  (rez.  1969).  Zu  ihnen stießen  ab  1968  die  BbrBbr.  Michael  Rhode,  Dieter Krebs,  Eberhard  Groß,  Karl-Heinz  Pfeiffer  und Ludger  Simon.  In  den  danach  schweren  Zeiten  der  70er-  und  80er-Jahren  hatte  die  Aktivitas  das Glück  mit  dem  erworbenen  Haus  in  der  Wilhelmstraße  den  Unitariern  ein  zu  Hause  und  einen Mittelpunkt  für  das  unitarische  Leben  in  Gießen  zur  Verfügung  stellen  zu  können.  Wesentlichen Anteil  an  der  Vereinsarbeit  dieser  Zeit  hatten  die  BbrBbr.  Robert  Daub,  Dr.  Karl  Dietz,  Peter Kurtenbach, Dr. Manfred Nick und Willi Weimer (alle rez. 1970), Dr. Paul Fischer und Dr. Hermann Rack (beide rez. 1970), sowie Bbr. Wolfgang Greven (rez. 1973) und Bbr. Martin Münzel (rez. 1974). 1974  stieß  auch  Hermann-Josef  Großimlinghaus  zur  Cheruskia;  später  wurde  er  während  seiner Aachener  Aktivenzeit  Vorortspräsident.  Die  Achtziger  Jahre  waren  geprägt  von  einer  starken  und unternehmungsfreudigen  Aktivitas.  Besonders  zu  erwähnen  sind  die  BbrBbr.  Bernd  Christoph Hartmann, Rüdiger Kuntke (rez. 1984) und Achim Fokken (rez. 1985).

Die neunziger Jahre setzten dieses Erblühen der Aktivitas fort. Es gelang erstmals in der Geschichte der Cheruskia im Sommersemester 1999 den Vorort des Unitas-Verbandes zu übernehmen.  Unter dem  Vorortspräsidenten  Rainer  Voss  und  den  Vorortsschriftführern  Thomas  Luboeinski  und Lambert Klinke nahm die Cheruskia das höchste Amt der Unitas-Verbandes wahr. Zu den Aktiven gesellten  sich in  dieser  Zeit  die  BbrBbr. Albrecht  Pachl  (rez.  1990  in Würzburg),  Sven  Griese  (rez. 1991),  Holger  Steinborn  und  Andreas  Lang  (rez.  1994)  und  Jens  Heuser  (rez.  1996).  Desweiteren zogen in den neunziger Jahren die ersten Bundesschwestern der am 15. Oktober 1994 gegründeten Unitas  Maria  Montessori  auf  das  Haus.  Sie  bilden  seither,  von  den  aktiven  Cherusken  und  ihren Alten Herren von Anfang an unterstützt, einen festen Teil der Gießener Unitas.
Dennoch lag die Aktivitas zu Beginn des Jahres 2000 durch inneren Streit und ausbleibende Füxe am Boden.  Die  Anstrengungen  des  Vorortes  waren  nicht  spurlos  an  der  Aktivitas  vorübergegangen. Ausbleibende Keilerfolge ließen es auf dem Dr. Hermann Gantenberg Haus still werden.  Erst nach zwei Jahren regte sich wieder Leben auf dem Haus. Mit Martin Herold  und Felix Weber zogen im Wintersemester  2002  wieder  zwei  Füxe  auf  das  Haus,  zu  denen  sich  im  Jahre  2003  die  BbrBbr. Johannes Ulfkotte und Tilo Trotzke gesellten. Nun ging es wieder langsam aber stetig bergauf. 
Zum 90. Stiftungsfest im Jahre 2009 unter dem Senior Martin Fischer (rez. 2007) hatte sich die Aktivitas wieder erholt. Sie bestand  nun auch aus den neu hinzugewonnenen BbrBbr. Oliver Wüllenweber, Axel Hage, Christian Schneider, Florian Ohliger und Thomas Ortseifen (rez. 2005), Sebastian Kircher (rez. 2006) und Marcus Kleppe (rez.2008). 2018 richtete die Cheruskia dann die 141 Generalversammlung des Unitas Verbandes in Bad Homburg aus. Geschlagen von der Kommers der zugleich 99. Stiftungsfest der Cheruskia war, von den Bbr.Bbr. Benedikt Gomes, Jonas Merle und Marcel Behr. Im folgenden Jahr feierte die Cheruskia ihr 100. Stiftungsfest. Zu diesem Anlass wurde ein sich über 4 Tage erstreckendes rauschendes Fest gefeiert, welches von einer überwältigenden Anzahl Bundesbrüdern, Bundesschwestern und Gästen besucht wurde. 
Die Verantwortung und Organisation für das Fest übernahmen die Bbr.Bbr Martin Herold, Jonas Merle, David Böhm, Kevin Heidirch, Benedikt Gomes, Sebastian Gomes v/o Malte und Aaron Dietl. 

Unsere Ursprünge im Unitas-Verband.


Ein Überblick über den Verband

Seit 1855 im schönen Bonna ...

Der 1855 von Bonn und Tübingen aus begründete und älteste katholische Studenten- und Akademikerverband Deutschlands zählte als einer der größten Korporationsverbände in Deutschland und Österreich vor dem zweiten Weltkrieg fast 70 aktive Ortsvereine zwischen Königsberg und Straßburg, Innsbruck und Paris. Er wurde 1938 von den Nazis als "staatsfeindliche Organisation" verboten. Dem 1947 wieder konstituierten Verband gehören gegenwärtig 41 Unitas-Vereine an über 30 deutschen Hochschulen an, in denen über 500 Studenten aller Fakultäten zusammen leben, studieren und arbeiten. Fast 5000 ehemalige Aktive sind in 78 Altherren- und Hohedamenvereinen und 137 Ortszirkeln zusammengeschlossen.

Als erster der traditionellen Korporationsverbände öffnete sich die Unitas auch für Studentinnen. Während der 119. Generalversammlung des Unitas-Verbandes, die im Mai 1996 in Darmstadt stattfand, hat die Unitas die Studentinnenvereine als gleichberechtigte Mitglieder in den Verband aufgenommen.

Die Unitas ist Mitglied der Katholischen Akademikerarbeit Deutschlands (KAD) und im Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZdK) vertreten. Der Studentenverband arbeitet neben der Mitgliedschaft im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) mit den anderen katholischen Studentenverbänden in der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Studentenverbände (AGV) und im Europäischen Kartellverband Christlicher Studentenverbände (EKV) zusammmen.

Die Unitas verleiht den Heinrich-Pesch-Preis für Verdienste um die wissenschaftliche Weiterentwicklung und die praktische Umsetzung der Soziallehre der Kirche.

Alle Unitas-Vereine führen an ihrem Hochschulort ein eigenes Programm mit wissenschaftlichen, religiösen und geselligen Veranstaltungen durch. Neben der jährlichen Generalversammlung finden Aktiventage, Regionaltagungen, Seminare für Vereinsleitungen und das Krone-Seminarzu Grundfragen katholischer Soziallehre und Politik statt.

Zum sozialen Engagement zählen Hilfsprojekte wie das Unitas-Patenbistum Salem/Indien, das Kinderdorf in Markleeberg bei Leipzig, Einzelobjekte für Entwicklungsländer und Notgebiete, Wohltätigkeitskonzerte und Aktionen für und mit älteren Mitbürgern.

Mit seinen Grundsätzen und seinem Programm richtet sich der Verband an katholische Studenten und Studentinnen jeder Nationalität - aber auch an katholische Schüler der Oberstufe und Auszubildende aller Berufsbildungsbereiche, die auf das Studium zugehen.

Damit sieht sich die Unitas als lebendiger Teil der Kirche, der die Befähigung zum mündigen Laien fördern will. Kern und Quelle des Vereinsleben ist die gemeinsame Eucharistie. Die Vereinsfeste werden zu Ehren der Verbandspatronate Thomas von Aquin, Bonifatius und Maria Immaculata gefeiert.

Wenn ihn nicht gäbe

"Wenn es die Unitas nicht gäbe, müsste sie heute erfunden werden" - diesen stehenden Ausdruck hören viele Neumitglieder bereits in den ersten Semestern - sie spüren: Hier Mitglied zu sein, bedeutet mehr als eine fahrlässige Unterschrift. Der Eintritt ist nichts Beliebiges. Die UNITAS bietet viel und fordert zugleich eine sehr persönliche, bewusste Entscheidung. Denn: Bereits der Name Unitas ist Programm.

Dies war auch die Absicht der Gründer, der Mitglieder des katholischen Studentenvereins "Ruhrania", die ihre bereits ein Jahr vor der 1848er-Revolution in Bonn entstandene Korporation im Wintersemester 1853/54 in "Unitas" umbenannten. Im Vereinsprotokoll vom 2. Februar 1854 heißt es dazu:

"Einheit im Glauben ist das Wesen des Katholizismus, Einheit in der Wissenschaft besteht in der gemeinsamen Intention, durch das wissenschaftliche Streben Gott zu ehren und den Menschen zu dienen, Einheit in der Freundschaft bewährt sich in gegenseitiger Mitverantwortung und der Bereitschaft, einander selbstlos zu helfen."

In der Begründung des Namens sind zugleich die Prinzipien des Verbandes angesprochen: virtus, scientia und amicitia. Die Ausführungsbestimmungen liegen im unitarischen Wahlspruch "in neccessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas" - im Notwendigen Einheit, im Zweifel Freiheit, in allem aber Sorge für den Nächsten.

Über 150 Jahre nach der Gründung darf man nun an Unitas-Mitglieder von heute sicher eine berechtigte Frage stellen: Wie kommt es, dass ein Verband wie dieser die Zeitläufe so unbeschadet überstanden zu haben scheint? Warum haben diese Grundsätze und die Form des Zusammenlebens offensichtlich bis heute ihre Attraktivität nicht verloren? - Die Antwort: "Wir sind nichts für Menschen, die zu allem Ja und Amen sagen", werden sie etwa erklären. Oder sie behaupten: "Grundsätze wie diese zu haben, ist in der mobilen Warenhausgesellschaft der Werte von heute überlebenswichtig." Nicht mit dem Zeitgeist wolle man schwimmen, sagen sie, nicht mit der gerade gängigen herrschenden Tagesmeinung treiben, sondern für eigene Überzeugungen einstehen - und sei es noch so ungelegen. Und wer genauer fragt, was das eigentlich heißt, der kommt schnell auf das Wesentliche.




Für Mehr Information über den Unitas Verband

 Das Dr. Hermann Gantenberg Haus

Das Unitas-Haus Gießen, seit dem 14. Februar 1997 benannt nach Bbr. Bischöflicher Rat Pfarrer Dr. phil.  Hermann  Gantenberg,  ist  in  den  langen  Jahren  seines  Bestehens  geprägt  durch  eine wechselvolle  und  beeindruckende  Geschichte.  Im  Jahre  1870  mit  einer  „hoechst  gehorsamen Anordnung der Hessischen Grossherzglichen Provicial Direction an das Grossherzogliche Kreisamt zu Gießen“ vom 21. Mai 1870 durch den Generalstabsarzt Dr. med. Emil Weichel als spätklassizistischer zweigeschossiger Wohnhauskubus mit Ecklisenen, Mittelrisalit und geradem Giebelabschluß gebaut, wurde  das  Haus  mit  einer  Baugenehmigung  vom  31.  Oktober  1871  aus  heute  unerklärlichen Gründen  schon  1872  in  seinen  Proportionen  stark  verändert.  So  wurde  ein  weiteres  Geschoss aufgesetzt,  ein  dreieckiger  Giebelabschluß  hinzugefügt  und  die  Fenstereinfassung  sowie  die Gesimseinteilung  stark  vereinfacht.    Dazu  wurde  ein  Garten-  und  Blumenhaus  errichtet.  1899 erfolgte eine großzügige Einfriedung des herrlichen Grundstückes samt seinem alten Baumbestand mit Natursteinen und aufwendigen Schmiedearbeiten. So ist das Haus an der Wilhelmstraße trotz der  baulichen  Eingriffe  integrierender  Bestandteil  der  gründerzeitlichen  Bebauung  und  heute eingetragenes Kulturdenkmal aus städtebaulichen Gründen.
Seit  seinem  Bau  ein  beliebter  Wohnort  hochrangiger  Professoren  der  damaligen  Ludwigs- Universität, wurde das Haus 1903 von Baurat Dipl.-Ing. August Becker erworben, der darin neben seiner eigenen Wohnung in den Jahren 1905-1912 das „Buerau der Grossherzoglichen Baubehörde für Universitätsneubauten“ errichtete. Von 1912-1927 wurde das Haus dann als Kreisveterinäramt genutzt,  neben  Dipl.-Ing.  August  Becker  wohnte  in  dieser  Zeit  auch  der  weithin  bekannte Oberveterinärrat  Prof.Dr.med.vet.  Wihelm  Knell  hier.  Nur  kurze  Zeit,  von  1926  bis  1928,  war  das Haus  im  Besitz  von  Dipl.-Ing.  Paul  Müller,  der  in  den  Kellergewölben  in  dieser  Zeit  eine Weinhandlung einrichtete. Im Jahre 1928 wurde das Haus dann von dem Fabrikanten Joseph Kreuter erworben,  der  das  Haus  nur  noch  als  Wohnhaus  für  seine  Familie  nutzte,  zwei  Etagen  hatte  er vermietet. Nachdem das Haus im II. Weltkrieg glücklicherweise fast unzerstört blieb, wurde Joseph Kreuter 1945 verpflichtet, einen Teil des Hauses bis 1949 der amerikanischen Militärregierung als Verwaltungsgebäude zur Verfügung zu stellen. Als „Gegenleistung“ durfte er im Parterre als Ersatz für seine ausgebombten Betriebe eine Setzerei einrichten und dort Stempel und Drucksachen für die Militärregierung herstellen; ab 1951 wurde das Haus wieder komplett als Wohnhaus genutzt. Die Erben  Joseph  Kreuters,  Dr.  rer.  pol.  Kurt  Werner  und  Ehefrau  Renate,  geborene  Kreuter,  bauten dann  1960  das  Gartenhaus  des  Anwesens  zu  einem  zweigeschossigen  Wohnhaus  um  und integrierten es zusammen mit drei Garagen an das Haupthaus.
Am  15.  Februar  1963  wurde  das  Haus  dann  von  Bischof  Prof.  Dr.  theol.  Hermann  Volk  und  Bbr. Pfarrer  Dr.  Phil.  Hermann  Gantenberg  für  das  Bischöfliche  Ordinariat  Mainz  erworben  und  zum Wohnheim  der  Katholischen  Hochschulgemeinde  umgebaut.  Nach  den  studentischen  Konflikten zum Ende der 60er-Jahre wurde das Haus dann aufgrund einer Initiative der BbrBbr. Dr. Hermann Gantenberg, Prof. Dr. Valentin Horn, Dr. Hans Wilhelmi und Eugen Erbs am 1. Oktober 1970 durch den neu gegründeten Studentenheimverein Unitas Gießen e.V. vom Bischöflichen Ordinariat Mainz als unser Vereinshaus angepachtet. Im Jahr 2018 erworb der Hausbeiverein der Unitas Cheruskia,  unter dem Vorsitzenden Bbr. Markus Wittig das Haus.